Deutsche Maschinengewehre - Entwicklung, Taktik und Einsatz von
1892 bis 1918
Dr. Frank Buchholz, Thomas Brüggen
„Die Artillerie gestaltet das Schlachtfeld – Maschinengewehre
verteidigen es!“ Dieser Satz kennzeichnet die Materialschlachten
des Ersten Weltkrieges wie kaum ein zweiter. Die waffentechnischen
Umwälzungen gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts
mündeten nach Kriegsausbruch 1914 in eine industrialisierte
Kriegführung, die besonders durch den Einsatz von Maschinengewehren
– neben der Artillerie – geprägt wurde. Dieser Bildband mit 520
Buchseiten sowie rund 1000 Fotos und Abbildungen zeichnet diese
Entwicklung der deutschen Maschinengewehre nach und vermittelt
anschaulich, warum sie zur gefürchtetsten Infanteriewaffe des
Ersten Weltkrieges wurden.
Gelang es einem angegriffenen Truppenteil, das Trommelfeuer des
Angreifers zu überstehen und seine eigenen Maschinengewehre mit
Beginn des Infanterieangriffs rechtzeitig in Stellung zu bringen,
so war mit Sicherheit davon auszugehen, dass der feindliche Angriff
blutig scheitern würde. Mit allen Mitteln wurde daher versucht, die
gegnerischen Maschinengewehre außer Gefecht zu setzen. Der richtige
Einsatz von MGs konnte Gefechte entscheiden, konnte einem
zahlenmäßig unterlegenen Verteidiger die nötige Feuerüberlegenheit
geben, um sich gegen Angriffe erfolgreich zu verteidigen.
Gerade für die deutsche Armee an der Westfront ersetzte die
Feuerkraft der Maschinengewehre die ständig abnehmende
Personalstärke der Infanterie-Regimenter. Der
Maschinengewehrschütze wurde im Gegensatz zum Gewehrträger zum
eigentlichen Träger des Infanteriegefechtes. Umso stärker machte
sich die 1915 einsetzende Maschinengewehrkrise mit der Unfähigkeit
der deutschen Waffenhersteller bemerkbar, Maschinengewehre in
ausreichenden Stückzahlen zu produzieren, um den Bedarf der Truppe
zu decken. Erst die durch Prof. Romberg erarbeiteten neuen
Produktionsverfahren und die Einführung von Normierungen führten
mit der Produktion des MGs 08/15 zu einer Verzehnfachung der
monatlichen Produktionsziffern.
Neben den Standardmaschinengewehren MG 08 und MG 08/15 werden die
Varianten Luft-MG 08 und 08/15 behandelt, das Ende der
Maxim-Entwicklungsreihe mit dem MG 08/18 sowie die überaus seltenen
Modelle Parabellum M 1913, M 1913/17, das Dreyse-MG, die
Bergmann-MG-Modelle alter Art und neuer Art sowie das Tank- und
Fliegerabwehr-MG. Der Betrachtungszeitraum reicht dabei von 1892
bis in die Nachkriegszeit des Ersten Weltkrieges und in die Zeit
der Reichswehr hinein. In entsprechenden Exkursen gehen die Autoren
auf die beiden Selbstladegewehre Mondragón und
Mauser-Flieger-Selbstladekarabiner ein, die zwar keine
automatischen Waffen sind, die aber bei den deutschen
Luftstreitkräften als Vorläufer automatischer Waffen eingesetzt
wurden. Zum Ende behandelt das Buch auch die Maschinenpistole 18,
die kurz vor Kriegsende eingeführt, automatische Waffen erstmals
als flexibel geführte Handwaffen einsetzbar machte.
Neue Erkenntnisse, gewonnen aus Archivalien des Bayerischen
Kriegsarchivs sowie des Bundesarchivs/Militärarchivs, erlauben eine
neue Sichtweise auf Produktions- und Beschaffungsverfahren, den
Einsatz von MGs durch die deutsche Armee im Ersten Weltkrieg und
die Verwendung von Beute-MGs.
Format: 29,5 x 26 cm, gebunden, 520 Seiten, ca. 1000 Farbfotos,
zeitgenössische SW-Fotos, Tabellen und Abbildungen, Best.-Nr.
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