Red Machines 4: SU-122 Self-Propelled Assault Gun
James Kinnear & Yuri Pasholok
Die Buchreihe »Red Machines« widmet sich ausschließlich der Roten Armee. Jeder Band enthält detaillierte Informationen zu einer Fahrzeugfamilie, davon vieles bisher im Westen unbekannt und illustriert mit einer Vielzahl von Fotos, die meisten bisher unveröffentlicht. Jedes Buch enthält Konstruktionszeichnungen, Skizzen, Farbtafeln und Tabellen, um alle Entwicklungsschritte und Produktionsvarianten des Fahrzeugs zu dokumentieren.
Die SU-122 war die erste selbstfahrende Waffe auf dem T-34-Fahrgestell, die bei der Roten Armee in Dienst gestellt wurde. Ursprünglich entwickelt, um Panzern und Infanterie allgemeine Nahunterstützung zu bieten, erwies sich die SU-122 Selbstfahrlafette trotz ihrer ungewöhnlichen Bewaffnung auch als effektiver Panzerjäger. Die 122-mm-Haubitze M-1938 (M-30S) mit ihrer relativ geringen Mündungsgeschwindigkeit und dem Fehlen von spezieller panzerbrechender Munition kompensierte sichl durch das schiere Gewicht ihres Projektils. Es fehlte jedoch die bei Panzern übliche Viisierung zum direkten Richten.
Die SU-122 wurde bei Uraltransmashzavod (UZTM) in Swerdlowsk montiert und kombinierte das Fahrgestell des mittleren Panzers T-34 mit der einzigen Bewaffnung, die damals in der unmittelbaren Umgebung hergestellt wurde. Diese technische „Zweckheirat“ aus Kriegszeiten nutzte die verfügbaren Ressourcen rund um verlagerte Produktionsstätten und erwies sich als sehr erfolgreich.
Die Entwicklung der SU-122 verlief nicht ganz gradlinig. Der Weg zur SU-122 begann mit einer Reihe von Panzerjäger-Entwürfen mit Geschützturm auf Basis des T-34, die nicht über das Projektstadium hinauskamen. Die erste „Serien-SU-122“ wurde nichtmals auf einem sowjetischen Fahrgestell gebaut; die frühe 122-SG war eine Kombination aus der 122-mm-Haubitze M-30S und erbeuteten deutschen Fahrgestellen des StuG III und Pz.Kpfw. III. Eine kleine Anzahl dieser Umbauten wurde an die Rote Armee geliefert. Der erste einheimische Entwurf des SG-122M auf Basis des T-34 zielte darauf ab, im Kampf beschädigte T-34-Panzerfahrgestelle wieder aufzurüsten, aber dieses Konzept wurde aufgrund fehlender Spenderfahrzeuge fallengelassen. Die letzte Variante, die auf einem neu gebauten T-34-Fahrgestell basierte, ging im Dezember 1942 als SU-35 in die Serienproduktion und wurde später in die bekanntere Bezeichnung SU-122 umbenannt.
Obwohl die SU-122 eine relativ kurze Produktionszeit hatte, nahm sie 1943–44 an den meisten Kampfhandlungen der Roten Armee teil. In den Panzerartillerieregimenten wurde sie schließlich durch den Panzerjäger SU-85 ersetzt, der mit einer 85-mm-Kanone bewaffnet war. Eine sehr kleine Anzahl von SU-122 überlebte bis Kriegsende, wobei einige zu Bergepanzer umgebaut wurden und noch Jahre später im Einsatz waren. Die späteren und bekannteren Jagdpanzer SU-85 und SU-100 verdanken also ihren Ursprung der SU-122 und der „Vernunftehe“ von 1942 in Swerdlowsk.
Format 21 x 28 cm, gebunden, 176 Seiten, über 350 Abbildungen, Skizzen und 7 Farbprofile englische Texte, Best.-Nr. PCa040