Wikinger und Balten an der Memel - Die Ausgrabungen des
frühgeschichtlichen Gräberfeldes von Linkuhnen in Ostpreußen
1928–1939
Studien zur Siedlungsgeschichte und Archäologie der Ostseegebiete
Band: 16
Norbert Goßler, Christoph Jahn
Ende der 1920er Jahre standen vier wikingerzeitliche Fundorte im
Fokus der deutschen archäologischen Forschung im Ostseeraum:
Haithabu, Wiskiauten, Wollin und das ostpreußische Linkuhnen.
Während die ersten drei auf eine reiche, langandauernde
Ausgrabungsgeschichte zurückblicken, waren die Fundstücke und
Ergebnisse von Linkuhnen nach dem Krieg verschollen geglaubt. Erst
durch die Zusammenarbeit mit Archäologen aus Polen, Russland und
Litauen gelang es unter einigen Mühen, Bestände zu erschließen und
neu zuzuordnen. Die Ausgrabungen in Linkuhnen 1928-1939 können nun
erstmals beschrieben und mit Beobachtungen zu Grabritus,
Beigabensitte und Beigabenausstattung sowie Studien zu ausgewählten
Fundgruppen und einer Belegungschronologie vom Ende der frühen
Römischen Kaiserzeit bis in die späte Wikingerzeit ergänzt werden.
Mit dieser Arbeit legt sich auch der mythische Nebel um Linkuhnen,
das nun nicht mehr mit Haithabu oder Wiskiauten gleichzusetzen ist.
Linkuhnen ermöglicht aber überraschende Einblicke in die
kleinräumige und in internationale Netzwerke eingebundene Region an
der Memel. 80 Jahre nach den Grabungen werden die Ergebnisse nun
der Forschung zur Verfügung gestellt.
Hardcover, 417 Seiten, 125 Tafeln, 21 x 29,7 cm
Best.-Nr. KW027