Sturmgewehr 44
2. erweiterte Auflage
Dieter Handrich
In der Neuauflage sind nicht nur Erkenntnisse über den von Mauser
1941 in Berlin-Borsigwalde in geringer Stückzahl gefertigten MKb 42
(M) enthalten, sondern auch Informationen über die bislang nicht
nachgewiesene Endfertigung des StG 44 dort und bei der Deutschen
Kühl- und Kraftmaschinen GmbH in Zschopau zu Ende des Krieges.
Weiterhin gibt es mehr Informationen und Abbildungen von
technischen Details und Veränderungen und Verbesserungen am StG 44
sowie erstmals Fotos von Gustloffs G 206, dessen erste Ausführung
die offizielle Bezeichnung MKb 42 (G) erhielt. Schließlich wird der
Text durch zusätzliche Fotos von Angehörigen der damaligen
Propaganda-Kompanien von verschiedenen Kriegsschauplätzen
aufgelockert.
Das Sturmgewehr 44 veränderte die Infanterietaktik grundlegend. Die
Waffe erhöhte die Feuerkraft des einzelnen Schützen erheblich. Die
mit dieser Waffe ausgestattete Infanterie erhielt dadurch die
Möglichkeit, im entscheidenden Augenblick des Angriffes oder der
Sturmabwehr auch zahlenmäßig überlegene, aber schlechter bewaffnete
Feinde niederzuhalten und wirkungsvoll zu bekämpfen. Bis heute ist
dieses Konzept gültig und wirkt in der Entwicklung sowjetischer und
US-amerikanischer Waffen wie dem „Automat Kalaschnikow“ oder dem
M-16 nach.
Dieses Buch beschreibt die Entstehung des Waffenkonzeptes und die
Entwicklung der Waffe unter schwierigen Umständen. Das Sturmgewehr
selbst entstand mitten im Zweiten Weltkrieg. Das Waffenkonzept ist
allerdings wesentlich älter. Bereits im Ersten Weltkrieg gab es
Überlegungen, die Feuerkraft des einzelnen Infanteristen zu
erhöhen, um im entscheidenden Augenblick wirken zu können. In der
Weimarer Republik entwickelte die kleine Reichswehr diesen Gedanken
weiter. Die Anforderungen an eine solche neue Waffe waren bereits
in den 1920er Jahren festgeschrieben. Fraglich blieb, ob eine neue
Waffe als verkleinertes Maschinengewehr die bisherige starke
Infanterie- oder als vergrößerte Maschinenpistole die schwache
Pistolenpatrone verwenden sollte. Bis in den Zweiten Weltkrieg
blieb sie offen. Erst die Kämpfe gegen die Rote Armee der
Sowjetunion, einen mit Selbstladewaffen ausgerüsteten Feind,
zwangen zur Entscheidung. Das Ergebnis war eine Kurzpatrone und ein
völlig neues Waffenkonzept: Das Sturmgewehr 44.
Hitler war gegen eine solche Waffe. Das Konzept mußte hinter seinem
Rücken und gegen seinen Willen vorangetrieben werden. Die Waffe
bestand erstmals fast ausschließlich aus kaltverformten
Blechteilen. Diese neue Technik mußte die Rüstungsindustrie erst
lernen. Die Fertigung der neuen Kurzpatrone kam nur schleppend in
Schwung. Diese Schwierigkeiten behandelt das Buch „Sturmgewehr 44“.
Der Verfasser hat hierfür umfangreiches Quellenstudium in in- und
ausländischen Archiven betrieben. Er beschreibt die Planungen,
unausgereifte Vorgänger sowie den Weg über Entwürfe von Vollmer,
Walther und Haenel ebenso detailiert, wie die Entwicklung der
Patrone oder des umfangreichen Zubehörs. Hierzu zählen
beispielsweise die Vorsätze, mit denen man um die Ecke schießen
konnte.
Der Autor, Dieter Handrich, beschäftigt sich seit 35 Jahren mit dem
Thema „Sturmgewehr“. Der ehemalige Hauptmann der Luftwaffe,
Jahrgang 1948, erhielt bereits im Jahr 1992 den renommierten
Werner-Hahlweg-Preis für Militärgeschichte und Wehrwissenschaften.
Das Buch gibt damit einem umfassenden Überblick über Entstehung und
Nutzung der revolutionärsten Infanteriewaffe des 20.
Jahrhunderts.
Format 21 x 29,7 cm, gebunden, 600 Seiten, zahlreiche SW-Fotos
und Abbildungen, DWJ002